Das myofasziale Schmerzsyndrom (MSS), auch bekannt als chronischer myofaszialer Schmerz (CMS), ist ein Syndrom, das durch Beschwerden in multiplen myofaszialen Triggerpunkten („Knoten“) und faszialen (bindegewebigen) Verengungen gekennzeichnet ist. Es kann in jedem Körperteil auftreten, jedoch sind die Gesichts- und Nackenmuskulatur sowie die Schulter- und Beckengürtel am häufigsten betroffen.
Zu den Symptomen eines myofaszialen Triggerpunkts gehören: Empfindlichkeit des Brennpunkts, Schmerzreproduktion bei der Palpation des Triggerpunkts, Verhärtung des Muskels bei der Palpation des Triggerpunkts, Pseudoschwäche des betroffenen Muskels, übertragene Schmerzen und eingeschränkter Bewegungsumfang nach etwa 5 Sekunden anhaltendem Druck auf den Triggerpunkt.
Als Ursache werden Muskelverspannungen, Zerrungen oder Spasmen in der betroffenen Muskulatur vermutet. Die Diagnose wird anhand der Symptome und möglicher Schlafstudien gestellt.
Die Behandlung kann Schmerzmittel und Physiotherapie sowie gelegentlich Benzodiazepine umfassen.
Symptome
Zu den Hauptsymptomen gehören:
- Lokalisierte Muskelschmerzen
- Triggerpunkte, die den Schmerz auslösen
Im Allgemeinen ist der Muskelschmerz gleichmäßig, schmerzhaft und tief. Je nach Fall und Lokalisation kann die Intensität von leichtem Unbehagen bis hin zu quälenden, blitzartigen“ Schmerzen reichen. Knoten können sichtbar oder unter der Haut spürbar sein. Die Schmerzen verschwinden nicht von selbst, auch nicht nach typischer Erste-Hilfe-Selbstbehandlung wie Eis, Wärme und Ruhe. Mit Hilfe der Elektromyografie (EMG) kann eine abnorme Aktivität der Motoneuronen in der betroffenen Region festgestellt werden.
Bei einer körperlichen Untersuchung werden in der Regel tastbare Triggerpunkte in den betroffenen Muskeln und den kontrahierten Muskeln entsprechende Spannungsbänder festgestellt. Bei den Triggerpunkten handelt es sich um besonders empfindliche Stellen auf den Spannungsbändern.
Ursachen
Die Ursachen von MSS sind nicht vollständig dokumentiert oder verstanden. Zumindest eine Studie schließt Triggerpunkte aus: „Die Theorie, dass das myofasziale Schmerzsyndrom (MSS) durch Triggerpunkte verursacht wird, ... wurde widerlegt.
Damit soll nicht die Existenz der klinischen Phänomene selbst geleugnet werden, für die wissenschaftlich fundierte und logisch plausible Erklärungen auf der Grundlage bekannter neurophysiologischer Phänomene vorgebracht werden können." Einige systemische Krankheiten, wie Bindegewebserkrankungen, können MSS verursachen. Auch eine schlechte Körperhaltung und emotionale Störungen können MSS auslösen oder zu ihm beitragen.
Behandlung
Eine Massagetherapie mit Techniken zum Lösen von Triggerpunkten kann eine kurzfristige Schmerzlinderung bewirken. Eine physikalische Therapie mit sanften Dehnungen und Übungen kann hilfreich sein, um den vollen Bewegungsumfang und die motorische Koordination wiederherzustellen. Sobald die Triggerpunkte beseitigt sind, kann mit Übungen zur Muskelstärkung begonnen werden, um die langfristige Gesundheit des lokalen Muskelsystems zu unterstützen.
Myofasziale Entspannung, die eine sanfte Faszienmanipulation und -massage umfasst, kann den Zustand verbessern oder beheben.
Eine systematische Übersichtsarbeit kam zu dem Schluss, dass Dry Needling zur Behandlung des myofaszialen Schmerzsyndroms im unteren Rückenbereich eine nützliche Ergänzung zu den Standardtherapien zu sein scheint, dass jedoch keine eindeutigen Empfehlungen ausgesprochen werden können, da die veröffentlichten Studien klein und von geringer Qualität sind.
Die Beurteilung der Körperhaltung und der Ergonomie kann in der Frühphase der Behandlung Linderung verschaffen. Sanfte, anhaltende Dehnungsübungen innerhalb eines komfortablen Bewegungsbereichs können die Symptome nachweislich lindern. Regelmäßige, nicht zu intensive Bewegung wird ebenfalls empfohlen.
Kontroverse
Die genannten Therapieformen finden in der medizinischen Fachwelt wenig Anerkennung. Auch die Existenz der Krankheit ist umstritten. Die bisherige Forschung war wenig umfangreich und lieferte widersprüchliche Informationen.
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