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Die Achillessehne ist eine Sehne an der Rückseite des Unterschenkels und die dickste Sehne des menschlichen Körpers. Sie dient dazu, die Muskeln Plantaris, Gastrocnemius (Wade) und Soleus am Fersenbein zu befestigen. Diese Muskeln bewirken über die Sehne eine Plantarflexion des Fußes im Sprunggelenk und (mit Ausnahme des Soleus) eine Flexion im Knie.

Aufbau

Die Achillessehne ist durchschnittlich 15-22 cm lang. Sie ist die gemeinsame Endsehne des dreiköpfigen Wadenmuskels, der lateinisch triceps surae genannt wird. Dieser Muskel besteht aus dem Schollenmuskel (M. soleus) und dem zweiköpfigen M. gastrocnemius dessen Form auch die durch die Haut sichtbare Form der Wade entscheidend bestimmt. Die Achillessehne selbst ist von einer Sehnenscheide (Peritendineum externum) umhüllt. Sie besteht aus mehreren Sehnenbündeln. Jedes Einzelne dieser Bündel ist wieder von einer inneren Hülle überzogen (Peritendineum internum). Die einzelnen Bündel bestehen aus Kollagenfasern. Ansatzpunkt der Achillesehne ist der Entenschnabelfortsatz des Fersenbeines. Beim Zusammenziehen des Muskels wird das Fersenbein nach oben gezogen.

Schematische Anatomie der Achillessehne

Anatomie der Achillessehne


Klinische Anatomie

Häufigste Verletzung der Achillessehne ist der Riss, auch Ruptur genannt. Daneben gibt es auch noch die Achillodynie, eine schmerzhafte Entzündung. Beim Auftreten eines plötzlichen starken Schmerzes in der Wade, meistens unmittelbar oberhalb der Ferse, muss an einen Achillessehnenriss gedacht werden. Oft hört man auch ein lautes krachendes Geräusch. Äußerlich tritt eine Schwellung an der Rückseite des Sprunggelenkes oder im unteren Anteil der Wade auf. Die Schwellung kann mit einer Blutergussverfärbung oder lediglich punktförmigen Einblutungen in die Haut verbunden sein.

Obwohl die Achillessehne mechanisch sehr belastbar ist (bis zu 400 KP) kommt es beim Auftreten überhöhter Zugkraft zum Zerreißen. Ursachen können Sportverletzungen, Unfälle (z.B. Treten in ein Bodenloch) oder Entzündungen sein. Mit höherem Alter nimmt die Durchblutung in der Achillessehne ab, die Fasern degenerieren. Ein Altersgipfel der Ruptur findet sich zwischen 40 und 45 Jahren. Statistisch sind linksseitige Achillessehnenrisse häufiger als rechtsseitige, weil das linke Bein häufig als Sprungbein fungiert. Ein Riss kann mit oder ohne Operation durchgeführt werden.

Etymologie

In der griechischen Antike gab es gemäß den alten überlieferten Sagen einen Helden namens Achilles. Er war der Sohn (Halbgott) der unsterblichen Meeresgöttin Thetis und des sterblichen Peleus und der tapferste Held der Griechen bei ihrem Kampf um Troja.

Um ihren Sohn auch unsterblich zu machen, tauchte ihn seine Mutter als Kind in das Wasser des Unterweltflusses Styx. Durch den Kontakt mit dem Flusswasser wurde Achilles unverwundbar und später einer der größten Helden von Troja. Die einzige verletzliche Körperstelle war die Ferse. Dort hatte ihn seine Mutter beim Eintauchen in den Fluss seinerzeit festgehalten. Gerade auf diese Ferse lenkte der Lichtgott Apoll einen Pfeil des Trojaners Paris, der Achilles tötete.

Sich auf die griechische Sage des Achilles beziehend, hat sich in der westlichen Schulmedizin seit 1693 der Begriff "Achillessehne" entwickelt.

Quelle: Unbekannt / www.palkan.de