Nährstoffe sind organische und anorganische Verbindungen, die der Mensch zur Aufrechterhaltung seiner physiologischen Funktionen (insbesondere Stoffwechsel) benötigt. Der Prozess der Aufnahme von Nährstoffen ist die Ernährung.
Der menschliche Körper benötigt etwa 50 verschiedene Nährstoffe, von denen er die meisten nicht selber produzieren kann.
Die 7 wesentlichen Bestandteile der Nahrung:
- Wasser
- Kohlenhydrate
- Eiweiße
- Fette
- Vitamine
- Mineralstoffe
- Ballaststoffe
Kategorien
Es werden 2 Kategorien von Nährstoffen unterschieden: anorganische Verbindungen und organische Verbindungen.
Anorganische Stoffe
Säugetiere müssen Wasser und einige Gramm pro Tag der Mineralien Kochsalz, Kalzium, Phosphor und einige Milligramm pro Tag an Spurenelementen, z. B. Eisen, Zink und Mangan, zu sich nehmen.
Organische Stoffe
Neben den anorganischen Stoffen benötigen Säugetiere vor allem organische Stoffe, insbesondere Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette und Vitamine.
Wasser
Wasser ist neben den Proteinen der Hauptbestandteil des Zellinhalts aller Arten von ein- und mehrzelligen Organismen. Wasser macht zwei Drittel des durchschnittlichen Zellinhalts aus. Darüber hinaus dient Wasser bei Gefäßpflanzen und als Hämolymphe oder Blut bei Tieren als Transportmedium für gelöste Nährstoffe.
Die chemische Umsetzung der energieliefernden Substanzen vollzieht sich in unserem Körper häufig nur dann, wenn die Moleküle in Lösung vorliegen. Auch für viele weitere wichtige Prozesse ist Wasser das ideale Mittel. Wasser ist ein wichtiger Bestandteil von Makromolekülen (z.B. Eiweiße und Polysaccharide) und damit ein direkter Baustoff unseres Körpers.
Auch als wichtigstes Transportmittel für Nährstoffe und Sauerstoff sowie Stoffwechselprodukte ist Wasser nötig. Wasser dient aber auch der Wärmeregulation des gesamten Organismus. Über die Schweißdrüsen wird bei hohen Außentemperaturen oder großer körperlicher Belastung Wasser abgegeben. Das geschieht in Verbindung mit Mineralstoffen (z.B. Natriumchlorid). Durch die Verdunstung des Wassers an der Hautoberfläche wird der Kühlungseffekt erreicht. Für unsere Ernährung ist also zu beachten, dass bei extremen Anstrengungen im Sommer immer ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird, und zwar mit den wichtigen Mineralstoffen, die über den Schweiß verloren gegangen sind.
Wassergehalt in einigen Nahrungsmitteln
- Butter 18 Prozent
- Brot 40 Prozent
- Käse 30 bis 60 Prozent
- Joghurt, Milch 87,5 Prozent
- Fleisch 60–75 Prozent
- Apfel, Birne 85 Prozent
- Wassermelone 90 Prozent
- Mohrrüben 94 Prozent
- Gurken, Tomaten 98 Prozent
Der menschliche Körper besteht zu über 70 % aus Wasser. Ein Mangel an Wasser führt daher beim Menschen zu gravierenden gesundheitlichen Problemen (Dehydratation, Exsikkose).
Wo der tägliche Mindestbedarf liegt ist zwar wissenschaftlich nicht geklärt, aber die Empfehlungen liegen bei etwa 1,5 bis 2 Litern pro Tag für einen gesunden, erwachsenen Menschen.
Einteilung
Ernährungswissenschaftler klassifizieren Nährstoffe u.a. nach ihrer Essentialität:
- Essentielle (oder unentbehrliche) Nährstoffe, die zwingend mit der Nahrung aufgenommen werden müssen, da der Körper sie nicht selbst synthetisieren kann, weil ihm die Gene fehlen, die den notwendigen Enzymen entsprechen. Beispiele: essentielle Aminosäuren, essentielle Fettsäuren und in geringeren Mengen Mineralien, Spurenelemente und die meisten Vitamine.
- semi-essentielle (bedingt unentbehrliche) Nährstoffe. Ihre Synthese ist möglich (vollständig oder aus in der Nahrung vorhandenen Vorläufern), reicht aber in bestimmten physiologischen oder pathologischen Situationen nicht aus.
Beispiele: Glutamin kann in großen metabolischen Stresssituationen zu einem limitierenden Faktor werden, Cysteinzufuhr bei Frühgeborenen oder Leberinsuffizienz, die Aminosäuren Arginin und Histidin, die nur für Säuglinge essentiell sind und in der Muttermilch vorkommen, Vitamin-D-Mangel aufgrund mangelnder Sonnenexposition. - nicht essentielle (nicht lebensnotwendige) Nährstoffe (z.B. Coffein).
Makronährstoffe
Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate werden manchmal in Makronährstoffe (Nährstoffe, die der Körper in großen Mengen benötigt) eingeteilt, während Vitamine und Mineralstoffe als Mikronährstoffe klassifiziert werden.
Aus diätetischer Sicht sollte die Ernährung aus folgenden Bestandteilen bestehen:
- Fette: ca. 35-40 % der Gesamtenergiezufuhr (davon gesättigte Fettsäuren: höchstens 12 %)
- Eiweiße: ca. 10 bis 20 %
- Kohlenhydrate: ca. 40 bis 55 %
Aus den Kohlenhydraten beziehen wir einen großen Teil unserer Energie, während vor allem Eiweiße den Baustoff für die Erneuerung unserer Körperzellen liefern. Fette werden sowohl zum Aufbau von Körperzellen, als auch zur Gewinnung von Energie genutzt. Auch als Energiereserve als so genanntes Depotfett im Unterhautfettgewebe spielt es eine große Rolle als Folge unserer Ernährung.
Mikronährstoffe
Vitamine und Mineralstoffe werden mengenmäßig in geringen Mengen (im Milligramm-Bereich) benötigt.
Vitamine
Vitamine sind lebensnotwendige Stoffe, deren Fehlen sich in schweren Mangelerkrankungen zeigt. Am bekanntesten ist Skorbut (bei Vitamin-C-Mangel). In den entwickelten Industrienationen sind solche speziellen Vitamin-Mangelerscheinungen aber eine Ausnahme. Es steht uns das ganze Jahr hindurch ein vielseitiges Angebot an Obst und Gemüse zur Verfügung. Schwerer Vitaminmangel bei größeren Teilen der Bevölkerung ist also nicht zu befürchten.
Mineralstoffe
Etwas anders sieht es da bei den Mineralstoffen aus. Auch sie sind lebensnotwendig, auch wenn die sehr geringen Mengen, die wir davon benötigen, sie als „nicht so wichtig“ erscheinen lassen. Eisen- und vor allem Jodmangel sind in Deutschland nicht selten. Die Böden in Deutschland sind besonders arm an Jod. Es gelangt also auch nicht in ausreichendem Maße in die Nahrungskette und fehlt auf diese Weise auf unserem Speisezettel. Besonders der Süden Deutschlands war lange Zeit davon betroffen. Im Norden dagegen wird das Fehlen von Jod im Boden dadurch kompensiert, dass sehr viel Seefisch gegessen wird. Und Fisch ist allgemein ein guter Lieferant für Mineralien.
Ballaststoffe
Ballaststoffe liefern dem Menschen keine Energie, sie sind größtenteils Füllstoffe, die nicht verdaut und genutzt werden. Und gerade deshalb haben sie eine große Bedeutung für die geregelte Verdauungstätigkeit im Magen-Darm-System. Sie beeinflussen das Sättigungsgefühl und regen die Darmtätigkeit an. Sie sind also keineswegs wirklich Ballast, ihr Fehlen hätte schlimme Folgen für unser Wohlbefinden, das sehr stark von unserem Magen-Darm-System abhängig ist. Redewendungen, wie „das schlägt mir auf den Magen“ oder „das kann ich nur schwer verdauen“ zeigen diese gegenseitige Abhängigkeit von Wohlbefinden und intaktem Verdauungssystem auf.
Nahrungsbegleitstoffe Nahrungsbegleitstoffe oder auch als Lebensmittelzusatzstoffe bezeichnet, sind u.a. Farbstoffe und Geschmacksstoffe, sowie physiologisch, pharmakologisch und anderweitig gesundheitsbeeinflussende Stoffe. Leider kommt auch ihnen zunehmende Bedeutung zu. Ein großer / grosser Teil unserer Nahrungsmittel wird großtechnisch / grosstechnisch erzeugt. Sie stammen z.B. aus „intensiver“ Tierhaltung. Das bedeutet jedoch nichts anderes, als dass sehr viele Tiere auf sehr engem Raum gehalten werden. Für Krankheiten oder gar Seuchen sind das ideale Bedingungen. Um dem vorzubeugen, werden die Tiere mit Pharmaka behandelt. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, das sich zumindest Spuren solcher Medikamente (meist Antibiotika) auch im Fleisch oder in der Milch solcher Tiere wieder finden können. Zu den Farb- und Geschmacksstoffen ist zu sagen, dass sie meist die Aufgabe haben, ein Produkt im Supermarkt optisch attraktiv zu machen. Je farbig-bunter, um so größer / grösser ist die Signalwirkung auf Kinder. Ein grellfarbenes Angebot leuchtet uns von Bonbons, Lutschern, Gummitieren, Zuckerwatte, Kuchendekorationen usw. entgegen. Die Nahrungsmittelindustrie gibt Lebensmitteln Farbstoffe zu, um die Farbe der Masse zu betonen oder die Oberfläche wiederherzustellen. Farbstoffe wirken dabei verlockend, lösen Schlüsselreize aus, erinnern an frühere Geschmackserlebnisse. Oftmals werden natürliche Farbstoffe (z.B. Betanin, der rote Farbstoff der roten Beete oder Curcumin, der gelbe Farbstoff des Curry) eingesetzt. Daneben gibt es aber eine Reihe synthetischer Farbstoffe, z.B. das Gelb E102 (Tartrazin) oder Patentblau V (E131), die in Verdacht stehen, negative Wirkungen auf den menschlichen Organismus zu haben. Pseudoallergische Reaktionen (PAR) werden in diesem Zusammenhang verstärkt diskutiert. Allerdings fehlen zu solchen Themen groß / gross angelegte Studien, denn solche Symptome betreffen bislang nur einen kleinen Teil der Bevölkerung in Deutschland. Durch die Umsetzung der EU-Richtlinien haben sich die Richtlinien für Farbstoffe wieder gelockert. Auch bedenkliche Azofarbstoffe wie das gelbe E 102 dürfen wieder verwendet werden. Farben in der Ernährung haben nicht nur Signalwirkung, sondern wirken ähnlich wie natürliche Aromen und Bitterstoffe auf viele Stoffwechselvorgänge ein. Manipulationen mit synthetischen Farben als Verkaufsanreiz sind daher auch immer eine Sinnenstäuschung und unabhängig von dem allergisierenden Potential grundsätzlich abzulehnen! Künstliche Farbstoffe wenn immer möglich vermeiden! SüßstoffeSie dienen dazu, Lebensmitteln einen Süßgeschmack zu verleihen oder diesen zu verstärken. Sie können auch diätischen Zwecken dienen. Süßstoffe werden mit Gattungs- und Einzelbezeichnung, teilweise auch mit der E-Nummer deklariert.
In den Zeiten der Wellness und der Light-Produkte sind Süßstoffe extrem „in“. Wer möchte schon auf die kleine Süßigkeit zwischendurch verzichten? Aber man bleibt gerne gesundheitsbewusst dabei und wählt Lebensmittel mit Zuckerausstauschstoffen - keine gute Idee!
Empfohlene Lebensmittel: Trauen Sie keiner Empfehlung. Ausnahme: ein Arzt empfiehlt oder warnt vor bestimmten Lebensmitteln zur Linderung von Symptomen oder Krankheiten.
Essen Sie was Ihnen schmeckt, und beachten Sie den alten Spruch: "die Dosis macht das Gift". Im Original heißt das Zitat von Paracelsus von Hohenheim (1494 - 1541) "Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist."
Quelle: Unbekannt / www.palkan.de